Mit tiefem Schmerz, aber auch mit grenzenloser Dankbarkeit verabschieden wir uns von Dr. med. Esther Weinhold, geboren am 13. Juni 1952 in Sonneberg. Eine Frau, die ihr Leben dem Dienst an anderen widmete. Eine Ärztin, die ihren Beruf nicht als Karriereweg, sondern als heilige Mission im Dienst der Menschheit betrachtete.
Von Beginn ihrer Laufbahn als Ärztin an legte Esther den Hippokratischen Eid mit echter Hingabe ab und stellte die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder in den Mittelpunkt ihres Lebens. Für sie waren Kinder nicht nur Patienten, sondern das Licht der Zukunft, denen sie jede Arbeitsstunde, jede Anstrengung und jedes Opfer widmete.
Doch Esther Weinhold hatte noch einen weiteren Eid geleistet, einen, den sie mit ebenso großer Hingabe und Demut hielt: ihren Eid vor Gott als Christin. Dieser tiefe Glaube leitete sie in jedem Schritt ihres Lebens. Sie war eine unerschütterliche Unterstützerin des außergewöhnlichen und edlen Projekts ihres Bruders Frieder Weinhold und unterstützte ihn nicht nur moralisch, sondern auch finanziell ohne zu zögern, um bedürftigen Kindern zu helfen.
Mehr als 30 Jahre lang engagierte sich Esther für Albanien, für seine Kinder und für eine bessere Zukunft. Obwohl sie nicht physisch in Bishnica, Mokra, Pogradec, Prrenjas, Librazhd, Tirana oder Lezha anwesend sein konnte, war sie doch im Geiste dort – in jedem Lächeln eines Kindes, in jeder geleisteten Hilfe, in jeder wiedererwachten Hoffnung. Sie war dort, wo der Staat es versäumt hatte präsent zu sein: bei seinen eigenen Menschen, bei den unschuldigen Waisenkindern, deren Hoffnung auf Leben verblasst war, und sie brachte ihnen diese Hoffnung zurück. Sie war auf jedem Kilometer zwischen Deutschland und Albanien präsent, betete vor Gott, dass diese Mission fortgesetzt wird – heute, morgen und für immer.
Esther ist immer noch mit uns. Esther heiratete nie, doch sie verband sich mit der Menschlichkeit und dem heiligen Glauben an Christus. Ihre Familie waren die Kinder, die sie behandelte, und die Waisenkinder, die sie unterstützte. Das war die Familie, die sie sich in dieser Welt erträumt hatte – in einer Welt, in der mitfühlende Menschen selten sind. Sie suchte niemals Anerkennung oder Applaus, denn sie tat dies aus Liebe zur Menschheit und aus ihrem unerschütterlichen Glauben an die Mission, die ihr anvertraut war.
Ihr Engagement verkörpert die Worte Christi: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25,40)
Ihr Abschied von dieser Welt hinterlässt eine große Lücke in den Herzen derer, die sie kannten und liebten, doch ihr Vermächtnis wird ewig leben. Ihr Geist wird in den Erinnerungen von Frieder und seiner Familie weiterleben, in jedem Mitglied von CHW und Diakonia Albania, in jedem Kind, dem sie geholfen hat, und in jeder Generation, die aus ihrem außergewöhnlichen Beispiel lernen wird.
Esther, du hast uns physisch verlassen, aber deine Seele wird immer bei Gott sein, in seinem ewigen Licht. Lebe wohl, Esther! Möge die Erde dir leicht sein, und möge deine Seele in Frieden ruhen.
Valter Kryemadhi, Stellvertretender Vorsitzender des Christlichen Hilfsvereins Wismar (CHW)
und Aurora Zeqo, Direktorin der Stiftung Diakonia Albania