Erste Woche: Bildungssystem und Partnerschaften
In der Woche vom 26. bis 30. Mai stand das albanische Bildungssystem im Mittelpunkt. Zusammen mit Lehrkräften der Berufsschulen Itzehoe und Elmshorn haben wir berufliche Schulen in Tirana und Pogradec besucht sowie die Dorfschule in Bishnica. In Gesprächen mit den Direktoren und Lehrkräften wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der beruflichen Bildung zwischen den Ländern deutlich. Im Ergebnis wurde vereinbart, dass man in Richtung Schulpartnerschaft zwischen den beruflichen Schulen in Elmshorn und Tirana sowie Pogradec gehen wolle.
Während sich diese erste Gruppe auf den Rückweg nach Deutschland machte, haben Valter Kryemadhi und ich der Stadt Poliçan im Kreis Berat einen Besuch abgestattet. In dieser Stadt ist Valter aufgewachsen und der Bürgermeister ist sehr an einer Partnerschaft mit einer deutschen Stadt interessiert. Er empfing uns im Kreis seiner gesamten Mitarbeiterschaft und stellte uns ausführlich die Geschichte und Strukturen seiner Stadt vor. Poliçan war erst 1961 zu kommunistischer Zeit gegründet worden und früher auf keiner Landkarte zu finden. Ihre Existenz wurde geheim gehalten, weil dort versteckt in riesigen Bergstollen Munition für die Verteidigung Albaniens hergestellt wurde.
Zweite Woche: Baueinsatz mit vielen Facetten
Die zweite Reisegruppe hatte die Aufgabe, ein Fundament für drei Lagercontainer in Bishnica zu erstellen. Der Zeitraum von einer Woche war dafür knapp bemessen, zumal auch andere Herausforderungen zu bewältigen waren. So musste „nebenbei“ kurzfristig geklärt werden, wie und bei welchem Amt die Baugenehmigung einzuholen war. Das allein hat einen Tag Verlust bedeutet, da sich so etwas in Albanien nicht telefonisch oder mit einer Auskunft im Internet klären lässt, sondern nur durch persönliche Gespräche, die wir mit der stellvertretenden Bürgermeisterin in Pogradec und dem Verwaltungsleiter in Velçan führen mussten.
Am Ende haben wir durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen unseren albanischen Mitarbeitern und der deutschen Gruppe und alle Herausforderungen meistern können! Mit viel Handarbeit konnte das Fundament innerhalb von drei Tagen fertiggestellt werden. So sind wir nicht mehr auf unser Lager in Pogradec angewiesen und können dort Kosten einsparen. Die Lagercontainer werden noch im Juni nach Bishnica verbracht.















Fotos: Dietmar Schöer, Valter Kryemadhi
Dabei waren auch eine Ärztin und eine Krankenschwester, die gemeinsam mit unserem Krankenpfleger Bashkim Hausbesuche durchgeführt und ihm geholfen haben, sein Lager aufzuräumen. Eine Künstlerin aus Frankfurt, Karin Tart, hat mit den Kindern Bilder gemalt, die im Vereinshaus ausgestellt werden. Das Thema der Bilder war, wie die Kinder sich ihre Zukunft vorstellen.
Zum Abschluss dieses vielfältigen Einsatzes gab es ein kleines Dorffest auf dem neuen Grundstück der Diakonia unter freiem Himmel, natürlich mit einem gegrillten Schaf und Lagerfeuer, um das wir bis zum Einbruch der Dunkelheit zusammen mit den Kindern des Dorfes und des Kinderzentrums getanzt haben.