Jubiläumskonferenz 2022

Standortbestimmung nach 30 Jahren

Anerkennung für Geleistetes und Motivation für Zukünftiges prägte die Jubiläumskonferenz zum 30-jährigen Bestehen unserer Albanienarbeit.

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„Die Bundesregierung steht hinter dieser Arbeit“, so versicherte der stellvertretende deutsche Botschafter in Albanien, Jannis von Oy, in seinem Grußwort zum Auftakt der vom 6. bis 9. Mai 2022 in Pogradec stattgefundenen Veranstaltung. Genaugenommen feierten die etwa 120 anwesenden Mitarbeiter, Kooperationspartner und Gäste zwei Jubiläen: Neben der dankbaren Erinnerung an den ersten von Wismar gestarteten Hilfskonvoi im Jahr 1992 wurde auch das 10-jährige Gründungsfest der Diakonia Albania (DA) gefeiert.

Blick zurück und nach vorne

In ihren Redebeiträgen zeigten sich hochkarätige Partner und Unterstützer aus Politik, Kirche und Gesellschaft in Albanien und Deutschland beeindruckt über das in 30 Jahren Erreichte. So machte Volkmar Klein, Bundestagsabgeordneter und Sprecher der CDU/CSU-Fraktion für Entwicklungshilfe, anhand des biblischen Gleichnisses vom Senfkorn deutlich, in welch einzigartiger Weise die Arbeit des CHW aus kleinsten Anfängen heraus gewachsen ist und in ihrer Breite und Professionalität sich den Menschen in Albanien heute als großer, Schutz und Lebensraum spendender Baum präsentiert. Ilir Xhakolli, Bürgermeister von Pogradec, und Thomas Beyer, sein Amtskollege aus Wismar, gratulierten mit der Zusicherung, das partnerschaftliche Engagement auf kommunaler und institutioneller Ebene weiter zu vertiefen. Dr. Tobias Rüttershoff, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Tirana, lobte die stets substantiellen Projektanträge der DA.

Auch sehr persönliche Dankesworte gab es zu hören. Horst Spingler berichtete stellvertretend für viele deutsche Einsatzteilnehmer vom Kennenlernen großer Armut, aber auch überwältigender Gastfreundschaft. Albanische Unterstützer, wie Edi Fero, beschrieben emotional, wie die Hilfsaktionen des CHW ihr Leben von Kindesbeinen an geprägt und ihnen den Drang zu eigenem sozialen Handeln eingepflanzt haben.

Ganz im Sinne des Tagungsthemas wurden auch zahlreiche Zukunftserwartungen geäußert und Visionen entwickelt. Zur Sprache kam etwa der beabsichtigte Internatsneubau in Bishnica, der zunehmend Gestalt gewinnt. Pastor Akil Pano, Aufsichtsratsmitglied der DA und Beisitzer im CHW-Vorstand, ermutigte dazu, gemeinsam weitere Durchdringungskräfte der albanischen Gesellschaft zu entfalten, um dort geistliche und soziale Prinzipien zu verankern, die letztlich allen Menschen dienen. Dietmar Schöer, stellvertretender Vereinsvorsitzender des CHW, drückte den Wunsch aus, besonders in der jungen Generation noch viele Unterstützer zu gewinnen. Dass die DA hier bereits auf einem guten Weg ist, machte die Anwesenheit von mehr als 30 Studenten und Freiwilligen deutlich, die sich in den vergangenen Jahren bereits an Einsätzen in den Mokra-Bergen beteiligt haben. Langjährige Erfahrungen weiterzugeben, damit im Vereinsleben ein Generationenwechsel möglich wird, muss auch in Deutschland ein wichtiges Ziel bleiben.

Bilder: Hans-Otto Weinhold, Aurora Zeqo

Große Dankbarkeit

Abgerundet wurde das Programm durch eingängige albanische Musik, einen Gottesdienst in Bishnica und die Besichtigung der Schule in Proptisht, die den Gästen Eindrücke vom Erfolg eines konkreten Projekts, nämlich der Schulsanierungen in den Bergdörfern, vermittelte.

Einer der Höhepunkte der von der Konrad-Adenauer-Stiftung geförderten Jubiläumskonferenz war zweifellos die Danksagung an den „Gründervater“ der Vereinsarbeit, Frieder Weinhold, der in seinem unermüdlichen Wirken ein herausragendes Beispiel für die Ausdauer und Zielstrebigkeit darstellt, die jede internationale Mission braucht. Die Würdigung seiner Tätigkeit geschah u.a. in Form eines Ölfarbenporträts von der Hand des renommierten Pogradecer Künstlers Anastas Kostadini (Taso), das der Geehrte unter dem Beifall der Konferenz erhielt.

Am 2. Juli 2022 wird in einer weiteren Festveranstaltung in Wismar Gelegenheit sein, auch dem großartigen ehrenamtlichen Engagement in der Hansestadt Anerkennung zu zollen.

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