Autos und Kommunalpolitik

Datum:  |  Autor: CHW

Ende April waren wir wieder mit einem Team unterwegs nach Albanien. Diesmal stand keine große Hilfsaktion auf dem Plan, dennoch waren die nächsten zwei Wochen prall gefüllt – mit Arbeit, Schulungen, Begegnungen in Albanien und Mazedonien. Und einem Rallyestopp.

Am 27. April fuhr unser Team in Wismar los: Frieder Weinhold, Dr. Helmut Schreck aus Neukirch bei Friedrichshafen, der sich in Albanien um die CHW-Vereinsfahrzeuge kümmern wollte, dazu Joschua Seppmann aus Loiz bei Sternberg, Stephan Mahnkopp aus Hamburg, Werner Wülk aus Gründau sowie Thomas Moll aus Grevesmühlen. Neben unserem VW-Bus gehörten zu unserem Konvoi drei gebrauchte PKW von Thomas’ Mecklenburger Pflegedienst, die er an die Stadt Pogradec verkauft hatte; die Überführung der Fahrzeuge übernahm der CHW, und das war bereits der erste Zweck unserer Fahrt.

Gutes Tun und Spaß haben

Den zweiten Grund trafen wir bereits unterwegs im kroatischen Dubrovnik: Das Team der Veteranenfreunde Karlsdorf-Neuthardt 1991 e.V., die als Teilnehmer der Allgäu-Orient-Rallye auf dem Weg nach Amman, Jordanien waren und dabei Stopp in Albanien machten. Bei dieser Rallye geht es um’s Unterwegs sein und um die Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen, aber auch darum, Gutes zu tun. Daher hatten die Veteranenfreunde einen ganzen LKW voller Hilfsgüter dabei, den wir schließlich gemeinsam durch den albanischen Zoll brachten.

Laut der Rallye-Reglements mussten sich die Fahrer dann abseits der Autobahnen durch den Großraum Tirana kämpfen; ihre Erlebnisse mit den Straßenverhältnissen, hilfsbereiten Albanern und günstigem Obst haben sie in ihrem Online-Tagebuch festgehalten. Da sie schon hinter dem Zeitplan zurücklagen, fuhren wir mit dem LKW voraus und verteilten die Hilfsgüter an bedürftige Familien in der Kommune Proptisht. Der gespendete LKW wurde an den CHW übergeben; wir werden ihn an einen Lebensmittelhändler in Pogradec verkaufen und damit Schulden aus unserer Hilfsarbeit begleichen.

An dieser Stelle vielen Dank an die Spender aus dem Raum Karlsruhe!

Mitarbeiterschulung

Während der nächsten Tage teilten wir uns auf. In Pogradec führte Dr. Helmut Schreck eine Inspektion der dortigen CHW-Geländefahrzeuge durch, verbunden mit einer Schulung in Fahrzeugwartung für unsere albanischen Mitarbeiter. Eine echte Herausforderung für die Übersetzer! Helmut Schreck stellte bei dem Seminar nicht nur sein umfassendes Know-how in Fahrzeug- und Motorentechnik unter Beweis – er schaffte es auch, unsere Mitarbeiter für das Thema zu begeistern und wertvolles Wissen rüberzubringen. Vielen Dank, Helmut!

Unterdessen war Frieder Weinhold unterwegs. Auf der mazedonischen Seite des Ohris-Sees hatte er in der UNESCO-Welterbestadt Ohrid ein gutes Gespräch mit dem neugewählten Bürgermeister Dr. Nikola Bakraceski. Am nächsten Tag nahm er auf der albanischen Seite des Sees an der offiziellen Eröffnung der Tourismussaison der Stadt Pogradec teil, überbrachte Grüße aus der Hansestadt Wismar und lud Bürgermeister Artan Shkembi nach Wismar ein. Bei diesem Termin ergab sich auch ein ausführliches Gespräch mit dem neuen Bürgermeister der albanisch geprägten Stadt Struga in Mazedonien.

Am 5. Mai feierten die orthodoxen Christen das Osterfest. Wir nahmen an einem Ostergottesdienst in einer kleinen Kirche in Ohrid teil. Einer der beeindruckendsten orthodoxen Bräuche ist, wenn in der vollen Kirche um Mitternacht die Lichter ausgehen; zum Beginn des Ostermorgens gingen dann alle nach draußen vor die Türe, entzündeten dort die Osterkerzen, die jeder in der Hand hielt, und grüßten sich mit dem Ostergruß »Christus ist auferstanden« – »Er ist wahrhaftig auferstanden«. Auch das Essen der mitgebrachten gefärbten Ostereier gehört dazu. Ein weiteres Erlebnis für uns als Reiseteam war, dass wir danach von einer Familie in einem mazedonischen Bergdorf eingeladen waren.

Kommunalpolitische Kontakte

Mit einigen Tagen in Bishnica ging es weiter. Neben verschiedenen Verwaltungsaufgaben führten wir eine ausführliche Inspektion unserer Werkzeuge durch und begannen mit der Planung einer Unterstellmöglichkeit für unsere Vereinsfahrzeuge auf dem Gelände unseres LKW-Fahrers Agron Elezi.

Den Abschluss des Einsatzes bildete ein Kommunalpolitisches Seminar in Pogradec, wieder in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Bürgermeistern der Mokra-Region, Kommunalpolitikern aus Pogradec und den Gesprächspartnern aus Deutschland ist eine wertvolle Gelegenheit, Probleme aus den Dörfern anzusprechen, und liefert wichtige Impulse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Region. Diesmal ging es unter anderem um das Thema »Städtepartnerschaften«.

Vielleicht kommt es ja zu einer Städtepartnerschaft zwischen Pogradec und Wismar?

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