Vom 20. bis 26. Februar waren Frieder Weinhold und Dietmar Schöer für einen missionarischen Einsatz in Bishnica und Velçan. Das 20köpfige Helferteam bestand diesmal ausschließlich aus Albanern: Neben den Mitarbeitern der Diakonia Albania waren Jugendliche aus den Städten Tirana, Librazhd und Pogradec dabei.
Bei den Familienbesuchen fiel den Jugendlichen die große Gastfreundschaft der Menschen auf – das waren sie aus ihren Städten nicht so gewohnt. Auf der anderen Seite waren sie sehr erschrocken über die große Not der Menschen in den Bergdörfern. Arbeitslosigkeit, Krankheit und Armut ziehen ihre Furchen in das Leben und die Gesichter vieler Menschen.
Die Neugierde und Offenheit in den Gottesdiensten war sehr groß: Zu den Kindergottesdiensten kamen ca. 40 Kinder pro Gottesdienst, zu den Gottesdiensten für Erwachsene (3 in Velçan und 3 in Bishnica) jeweils etwa 50 Gäste. In Velçan und den umliegenden Dörfern betreut unser Krankenpfleger Bashkim Lilo seit Jahren Kranke sowie körperlich und geistig Behinderte, derzeit etwa 40 Menschen pro Woche. Viele von ihnen kamen ebenfalls in die Gottesdienste und freuten sich, einmal am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Unter dem Thema »Wer gehört zu Gottes Reich?« machten wir deutlich, dass Gott ohne Ausnahme alle Menschen liebt und alle vor ihm gleich sind.
Der Versammlungsraum in Velçan war erst eine Woche zuvor angemietet worden und musste erst einmal ein bisschen eingerichtet werden, vieles war noch provisorisch. Das hielt die Menschen jedoch nicht vom Kommen ab, auch wenn viele stehen mussten, weil der Raum zu klein wurde. Noch in der gleichen Woche konnte mit dem Besitzer vereinbart werden, dass wir auch das Erdgeschoss seines nebenan gelegenen Wohnhauses für ein Sozialzentrum anmieten können. Hier soll eine Suppenküche sowie medizinische Versorgung für die Ärmsten angeboten werden.
Unsere Partnergemeinde in Tirana mit Pastor Akil Pano möchte regelmäßig Ärzte nach Velçan senden, die eine kostenlose Behandlung anbieten. Für die Miete und den Betrieb der Suppenküche benötigen wir nun dringend Spenden.
Fotos: Dietmar Schöer