Dass das Thema „Gesundheitsvorsorge“ die Menschen in den Mokra-Bergen in besonderer Weise bewegt, wurde an beiden Konferenztagen deutlich. Nach einem Eröffnungsgottesdienst mit Pastor Ardi Shkullaku (Pogradec) und zahlreichen Gästen aus Deutschland und Albanien griff eine Podiumsdiskussion mit Dr. Thomas Kunze, dem Büroleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Tirana, sogleich brisante, länderübergreifende Fragen auf. So wurde der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen in Deutschland und in Albanien ebenso angesprochen wie die Abwerbung bzw. Abwanderung medizinischen und pflegerischen Personals aus Albanien und ihre Folgen.
Am nächsten Tag gaben Professor Enver Roshi (Tirana) und Dr. Irena Laska (Korça) profunde Einblicke in die Strukturen des albanischen Gesundheitswesens. Dabei ergänzten sich die Perspektiven des Sozialpolitikers und ehemaligen Parlamentsmitglieds und der praktischen Palliativmedizinerin in hervorragender Weise. Sie ermöglichten eine lebhafte Diskussion, u.a. zur medizinischen Grundversorgung und der albanischen Krankenversicherung, aber auch zur Impfpolitik und der Qualität staatlicher und privater Kliniken. Einmal mehr wurden dabei Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit deutlich.
Im Rahmen einer Dorfexkursion nutzten die Konferenzteilnehmer die Möglichkeit, die neue, mit Hilfe des CHW und der deutschen Botschaft eingerichtete Krankenstation in Bishnica kennenzulernen. Den Abschluss der Konferenz bildete eine Besichtigung des Krankenhauses in Proptisht.
Den Teilnehmern erschlossen sich durch die Vielfalt der Konferenzbausteine in vertiefter Weise die aktuellen Probleme und Herausforderungen des ländlichen Gesundheitswesens. Dies wiederum hilft, künftige Unterstützungsmaßnahmen noch zielgerichteter planen und durchführen zu können. Neben der Konrad-Adenauer-Stiftung, die unsere Veranstaltung gefördert hat, geht ein besonderer Dank an CHW-Vorstandsmitglied Dietmar Schöer, der die Konferenz federführend konzipiert hat.
Fotos: Aurora Zeqo








