Ende August waren wir mit Frieder Weinhold bei zwei Festen, die uns einen Eindruck vermitteln, wie sehr die Arbeit des Christlichen Hilfsvereins Wismar (CHW) mit der Diakonia Albania (DA) in der Region verwurzelt ist. Am Sonntag, 20.08. fand das diesjährige Mokra-Fest statt, diesmal in Golik im Shkumbintal, neben der historischen Brücke aus dem 15. Jahrhundert. Das Fest wird von und für die Dörfer der Mokra-Region veranstaltet. Im Mittelpunkt stehen regionale Sitten und Traditionen, es werden einheimische Produkte zum Verkauf angeboten, und natürlich ist das Fest eine Gelegenheit, viele Menschen zu treffen – auch der Bürgermeister von Pogradec sowie die Vorsteher der einzelnen Dörfer waren anwesend. Die Diakonia Albania gehört fest zur Region und ist seit Jahren auf diesem Fest mit einem Stand vertreten.
Einen Tag später waren wir zusammen auf der anderen Seite der Berge, in Holtas. Bei einer Jubiläums-Festveranstaltung wurde an die christlichen Wurzeln des Bergdorfes gedacht und ein Gedenkstein eingeweiht. Enver Rroshi, Medizinprofesser aus Tirana und gebürtig aus Holtas, hatte das Fest initiiert und sprach über die Dorfhistorie, zu der auch die langjährigen Einsätze deutscher und albanischer Mitarbeiter von CHW / DA gehören. Es war eine sehr gute Zeit – ein festlicher Tag mit vielen Begegnungen und Austausch.
Am folgenden Wochenende war eine große Gruppe junger Leute aus Tirana, von Akil Panos Gemeinde, bei uns in Bishnica. Aurora Zeqo hat diesen Einsatz organisiert. Wir haben in verschiedenen Dörfern (Laktesh, Velçan, Bishnica) Hausbesuche gemacht, die Familien besucht, auf Wunsch Gespräche über das Evangelium geführt und mit den Menschen gebetet. Dabei haben wir in den Häusern viel Offenheit vorgefunden. Die Menschen freuen sich, dass wir nun wieder stärker in den Bergdörfern präsent sind.
Ansonsten läuft einiges an praktischer Arbeit. Am 08.09. konnten wir, gemeinsam mit der Kommune Velçan, 200 bedürftige Haushalte mit Familienpaketen unterstützen. In den Tagen davor haben wir Räume im Internat neu gestrichen und gemeinsam mit unserem Krankenpfleger Bashkim Hausbesuche im abgelegenen Nachbardorf Shpellë gemacht. Dabei hat uns ein Paar aus Chemnitz begleitet und praktisch unterstützt: Johanna und Thomas interessieren sich für die Arbeit in Albanien und waren fünf Tage lang bei uns, um sich vor Ort selbst ein Bild zu machen.
So lernen wir Schritt für Schritt die unterschiedlichsten Menschen kennen, die Bergregion mit ihren Dörfern, ihre Lebensstruktur und Kultur dort – und nicht zuletzt die Arbeit mit den Mitarbeitern der Diakonia Albania.
Fotos: Doro und René Weckerlein