Familienbesuche

Zu Ostern in Bishnica und Pogradec

Seit Beginn der Corona-Pandemie mussten wir unsere Albanienreisen deutlich reduzieren. So war es nicht selbstverständlich, dass Dietmar Schöer und seine Mitfahrer über Ostern wieder unterwegs sein und auf verschiedensten Ebenen Kontakte pflegen konnten.

von

Besuche bei Schulen, Dorfbewohnern und unseren Mitarbeitern

Diese Reise unternahm ich gemeinsam mit Axel Formeseyn, Lehrer an einer Gemeinschaftsschule in Itzehoe (Schleswig-Holstein). Als erstes besuchten wir am 11. und 12. April zwei Gymnasien in Pogradec. Gespräche mit den Schuldirektoren, mit Andi Kosta von der Stadtverwaltung und Sotiraq Mangëri (Schulamtsvorsteher, Berater des Bürgermeisters, Präsident des Stadtrats und Aufsichtsratsmitglied der DA) sowie Unterrichtsbesuche in verschiedenen Klassen vermittelten uns einen lebendigen Eindruck vom Alltag in diesen – für albanische Verhältnisse modernen und gut ausgestatteten – Schulen.

Am Mittwoch nahmen wir in Tirana an der Aufsichtsratssitzung der Diakonia Albania teil. Dafür war auch Frieder Weinhold extra angereist, so dass wir uns direkt vor Ort mit Direktorin Aurora Zeqo absprechen konnten. Die übrigen Aufsichtratsmitglieder sowie die Mitarbeiter aus Pogradec und Librazhed nahmen online teil.

Danach fuhren wir für den zweiten Teil unserer Reise in die Mokra-Berge. Zum Team gehörten drei junge Männer aus Librazhd, die bereits zum zweiten Mal dabei waren, sowie Sonja Oparaku aus Pogradec, gemeinsam mit ihrer Mutter Elda und den übrigen DA-Mitarbeitern. In Bishnica trafen wir uns am Karfreitag um die Todesstunde Jesu zu einer Mitarbeiter-Andacht, bei der vor allem die Motivation für unsere Arbeit an und mit den Menschen in den Bergen im Mittelpunkt stand.

Ankunft mit den Familienpaketen
Ankunft in Velçan
Zu Besuch in Librazhd
Zu Besuch in Librazhd

Am Samstag wurde es praktisch – wir besuchten Familien in Velçan, Bishnica und Jollë. An diesem Tag verteilten wir insgesamt 113 Familienpakete. Es war ein harter, entbehrungsreicher Winter; die Kälte hatte ungewöhnlich früh eingesetzt (bereits Ende Oktober) und lange angehalten. Zwei Wochen vor dem Einsatz lag noch Schnee in den Bergdörfern! Außerdem spürt auch Albanien die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs: Die Preise steigen wie in Deutschland, während die Löhne stagnieren; immer mehr Familien sind auf Hilfe angewiesen.

Und so war der Auferstehungsgottesdienst am Ostersonntag ein intensiv erlebter Höhepunkt, für unser Team ebenso wie für die Dorfbewohner. In der vollbesetzten Kirche wurde viel gesungen und für den Frieden gebetet.

Einblicke in ein unbekanntes Land

Als Dietmar Schöer mir vorschlug, ihn nach Albanien zu begleiten, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Dies könnte meine erste und einzige Chance sein, einmal im Leben dieses Land zu besuchen. Auch die allermeisten meiner Freunde staunten nicht schlecht, als ich ihnen mein potenzielles Reiseziel für die Osterferien verriet. Tatsächlich musste ich nicht lange überlegen und beschloss, dieses Abenteuer zu wagen.

Ich sollte es nicht bereuen. Es waren sonnige, spannende Tage in einem Land, das die Touristen scheinbar noch nicht entdeckt haben. Gott sei Dank, wenn ich daran denke, wie ursprünglich dadurch die Erfahrungen und wie eindrucksvoll all die Handyfotos waren, die ich in kürzester Zeit machen durfte: Das unglaublich wuselige, moderne Tirana; ein verschlafenes, pittoreskes Pogradec; lauter nette Menschen, viel guter Espresso und gutes Essen (vor allem unglaublich guter Fisch), auch und vor allem im mediterranen Durrës.

Kurzum: Ich bin dankbar, dass ich mir einen ersten Einblick in dieses – bei uns doch noch ziemlich unbekannte – Land verschaffen durfte.

Axel Formeseyn

Fotos: Dietmar Schöer

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