Heute, am 19. Januar 2023, hat sich kurz vor 14:00 Uhr ein Hilfstransport des Christlichen Hilfsvereins Wismar e.V. (CHW) auf den Weg an die rumänisch-ukrainische Grenze gemacht. Der CHW-Vorsitzende Frieder Weinhold fährt über Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Rumänien an den Grenzübergang Isaccea bei Tulcea an der Donau.
An Bord des Transporters befinden sich neun Stromgeneratoren für Tschornomorsk. Mit dieser Hafenstadt südlich von Odessa am Schwarzen Meer möchte die Hansestadt Wismar eine Städtepartnerschaft eingehen. Außerdem befördert der CHW Zubehör, zum Beispiel Benzinkanister, Motoröl, Kabeltrommeln und LED-Lampen. Die Ladung ist knapp eine Tonne schwer. Der Transport erfolgt dank einer Kooperation der Hansestadt Wismar mit dem CHW.
Das Geld für den Kauf der Generatoren, die mit Benzin betrieben werden, und des Zubehörs wurde nach dem Spendenaufruf „Generatoren für Tschornomorsk – Notstrom für die Ukraine!“ seit Dezember 2022 auch in Wismar gesammelt, unter anderem beim Neujahrsempfang am 7. Januar 2023 in der St.-Georgen-Kirche. Es kamen insgesamt knapp 20.000 Euro zusammen.
Die Aggregate – das schwerste wiegt 175 Kilogramm, hat eine Leistung von 13,6 Kilowatt und kostet 6500 Euro netto – möchte Frieder Weinhold gemeinsam mit Helferinnen und Helfern am 22. Januar 2023 auf dem Zollhof in Isaccea in ein ukrainisches Fahrzeug umladen. Von dort werden die Generatoren in die rund 290 Kilometer entfernte Stadt Tschornomorsk gebracht.
„Ich bin beeindruckt von der großen Spendenbereitschaft und ich möchte allen Spenderinnen und Spendern herzlich danken“, sagte Thomas Beyer, Bürgermeister der Hansestadt Wismar. „Wir können dadurch der ukrainischen Stadt Tschornomorsk in dieser schwierigen und existentiell bedrohlichen Situation helfen. Die Generatoren sollen insbesondere in Schulen und Bildungseinrichtungen eingesetzt werden. Ein großer Dank geht auch an den Christlichen Hilfsverein, der nicht nur in Wismar, sondern in ganz Deutschland Spenderinnen und Spender gewonnen hat und jetzt den Transport übernimmt.“
Frieder Weinhold sagte: „Ich helfe den Menschen in der Ukraine gerne, weil ich damals in der Kosovo-Krise hautnah erlebt habe, was Krieg für die Menschen bedeutet. Die Stadt Tschornomorsk liegt unweit des Grenzübergangs, den wir schon zweimal besucht haben. Deshalb können wir dort auf gute Beziehungen zurückgreifen.“ Laut Weinhold haben sich CHW-Mitglieder schon öfter für Menschen in der Ukraine engagiert. Dies soll auch weiterhin geschehen.
Seit dem 23. November 2022 bombardiert Russland die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung der Zivilbevölkerung in der Ukraine. Auch Tschornomorsk ist betroffen. Fast täglich gibt es Luftalarm und nur stundenweise Strom, Licht und Wärme. Die Stadt Tschornomorsk hat Wärmestuben eingerichtet, wo die Bevölkerung heißen Tee trinken, Geräte aufladen und das Internet nutzen kann. Bei Luftalarm, der bis zu sechs Stunden dauern kann, müssen alle Einwohnerinnen und Einwohner in Schutzräume.
Für die Wärmestuben, die Schutzräume und die 15 Bildungseinrichtungen für Kinder werden Stromgeneratoren benötigt, denn die bereits vorhandenen Generatoren reichen nicht aus. Bürgermeister Vasyl Huljajev und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Tschornomorsk haben ausdrücklich darum gebeten.
Foto: Frieder Weinhold, Vorsitzender des Christlichen Hilfsvereins Wismar e.V., bringt Stromgeneratoren an die rumänisch-ukrainische Grenze. Copyright: Pressestelle der Hansestadt Wismar/Norbert Wiaterek