Hausbesuch bei Familie Lushka

Meine Geschichte: Familie Lushka

Wie sieht das aus, wenn Menschen unter extremer Armut leben und aufwachsen? Aurora Zeqos kurzes Porträt einer Familie aus Velçan gibt Einblicke und zeigt, wie notwendig unsere Hilfe ist.

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Zur Familie von Agron Lushka gehören vier Personen: er selbst als Vater, die Mutter und zwei Söhne. Sie leben in Velçan, einem größeren Bergdorf, das zur Stadt Pogradec gehört. Die Eltern haben keine Schulbildung und keinen Beruf. Aufgrund verschiedener Krankheiten sind beide arbeitslos. Gelegentlich sammeln sie Holz oder arbeiten auf dem Land einer Nachbarsfamilie mit; dafür erhalten sie ca. 4 Euro pro Tag.

Erzeni, der ältere Sohn, ist 17 Jahre alt. Er kann nicht arbeiten, denn er ist körperlich schwach und für sein Alter in der Entwicklung zurückgeblieben. Er kann weder schreiben noch lesen. Migeni ist 11 Jahre alt und geht in die 6. Klasse. Er besucht die Schule aber nicht regelmäßig und hat Schwierigkeiten beim Lernen; auch er kann weder schreiben noch lesen. Durch Mangelernährung hat er ebenfalls eine schwache Konstitution. Von vielen Lebensmitteln kennt er nicht einmal die Namen, weil er sie noch nie zu essen bekommen hat. Er ist ein anhänglicher und fröhlicher Junge, der seine Gefühle zeigt, indem er uns ganz fest umarmt. Beide Jungen leben praktisch auf der Straße. Üblicherweise ziehen sie im Dorf herum und betteln um Essen, das zuhause fehlt. Die Mutter kümmert sich kaum um Mahlzeiten, noch um ihre Bekleidung oder Hygiene – die Kinder sind ungewaschen und haben nicht ausreichend Kleidung.

Hausbesuch bei Familie Lushka
Hausbesuch bei Familie Lushka

Und so lebt die ganze Familie unter den schwierigsten wirtschaftlichen Verhältnissen. Das Haus mit 3 Zimmern bietet nicht einmal die grundlegendsten Bedingungen für ein normales Leben. Es ist zwar abbezahlt, aber völlig heruntergekommen: Es gibt kaum Möbel; Türen und Fenster fallen fast aus den Wänden. Das Haus ist komplett verdreckt. Ein Raum dient als Lager und ist vollgestopft mit Plastikbehältern und Müll. Ansonsten besitzt die Familie weder Kühe, Hühner noch anderes Kleinvieh zur Versorgung; sie haben nur ein Pferd, das sie als Transportmittel für Holz brauchen.

Das einzige Einkommen der Familie ist die Sozialhilfe in Höhe von 3000 Lek (ca. 26 Euro) pro Monat. Damit kann man auch in einem albanischen Bergdorf nicht leben. Der jüngere Sohn Migeni ist mittlerweile in unserem Internat in Bishnica untergebracht; er wird also von uns versorgt und besucht hier die Schule. Der Rest der Familie lebt jedoch in großer Not. Im Rahmen unserer Hilfe für Menschen in Not erhält die Familie ab und zu Unterstützung durch Lebensmittel und Familienpakete, oder medizinische Hilfe durch unseren Krankenpfleger.

Es gibt viele Familien wie die von Agron Lushka. Dass wir als Diakonia Albania ihnen helfen können, hängt im Wesentlichen von den Spenden aus Deutschland ab – damit können wir Projekte wie das Internat, den Pflegedienst und die Hilfe für Menschen in Not durchführen. Mit dieser Geschichte möchte ich Ihnen, liebe Spender, danken und gleichzeitig zeigen, dass Ihre Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird.

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