Von Wismar nach Tschornomorsk

Nach einer Spendenaktion mit Benefizkonzert brachten Helfer aus Wismar im Juni/Juli einen weiteren Hilfstransport nach Tschornomorsk. Benjamin Dörfeld hat die Aktion organisiert und beschreibt die Ereignisse bis zur Ankunft in der Ukraine.

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Musik und Solidarität beim CHW-Benefizkonzert

Wie in unserem Spendenaufruf angekündigt, begannen wir unsere Hilfsaktion mit einem Benefizkonzert – ein Fest der Musik und Solidarität, das am Samstag, 24. Juni 2023 im Vereinshaus des Christlichen Hilfsvereins Wismar (CHW) stattfand. Das musikalische Programm des Abends war ebenso bunt wie vielfältig: Mit Beiträgen von klang.fish, den Bunten Vögeln Wismar und dem Country-Duo Jea und Johnny, dazu den talentierten Pianisten der Kreismusikschule „Carl Orff“, bot die Veranstaltung eine beeindruckende Bandbreite musikalischer Darbietungen, die den ganzen Abend über für gute Unterhaltung sorgte.

Benefizkonzert im Hof des CHW-Vereinshauses
Benefizkonzert im Hof des CHW-Vereinshauses
Frieder Weinhold verabschiedet die Fahrer Gerhard Bley (li) und Martin Wilck (re)
Frieder Weinhold verabschiedet die Fahrer Gerhard Bley (li) und Martin Wilck (re)
Spendenaktion am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium
Spendenaktion am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium

Fotos: Benjamin Dörfeld

Während der Veranstaltung sahen wir eine eindringliche Videobotschaft aus Tschornomorsk, in der Stadtrat Timofii Lvutin um dringend benötigte Spenden für Binnenflüchtlinge in seiner Stadt bat. Am Ende des Abends waren beeindruckende 1.100 € an Spenden zusammen gekommen. Und das war noch nicht das Ende: Am folgenden Tag sammelte der Stand der FDP-Fraktion während des Tages der offenen Tür im Landtag weitere 400 €. Die Schüler des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums zeigten ebenfalls eine beeindruckende Solidarität und sammelten Sachspenden für den Transport.

Und so machte sich am darauffolgenden Mittwoch, 28. Juni unser Hilfstransport auf den langen Weg nach Tschornomorsk, begleitet von den besten Wünschen der Wismarer Gemeinschaft. Die Ladung bestand aus dringend benötigten Artikeln wie Windeln, Babynahrung, medizinischem Material, Feldbetten, Spielzeug und Feuerwehrbekleidung.

Ankunft in Tschornomorsk

Die Übergabe der knapp 2 Tonnen Hilfsgüter war für Samstag, 1. Juli geplant. Martin Wilck und Gerhard Bley wollten mit der Fähre von Isaccea (Rumänien) nach Orlivka (Ukraine) übersetzen und dort die Hilfsgüter in einen Transporter aus Tschornomorsk umladen. Leider wurden unsere Fahrer nach mehreren Stunden abgewiesen. Sie mussten auf einen 60 km entfernten Grenzübergang ausweichen. Der Weg führte jedoch über Moldawien, somit mussten mehrere Zollposten passiert werden. Am Sonntag Morgen um halb eins konnte der Transport endlich weiterrollen. Nur wenige Kilometer hinter der ukrainischen Grenze kamen die deutschen und die ukrainischen Fahrer für den Rest der Nacht in einem Hotel unter. Dort ließen sie es sich nicht nehmen, die strapaziöse Fahrt noch mit einem gemeinsamen Bier abzuschließen – Völkerverständigung! Die Fracht wurde dann am nächsten Morgen verladen.

Umladen der Hilfsgüter an der ukrainischen Grenze
Umladen der Hilfsgüter an der ukrainischen Grenze
Ankunft der Hilfsgüter in Tschornomorsk
Ankunft der Hilfsgüter in Tschornomorsk

Fotos: Gerhard Bley, Timofii Lvutin

Die Hilfsgüter sind mit dem ukrainischen Transport nach weiteren 5 Stunden Fahrzeit gut in Tschornomorsk angekommen. Timofii Lvutin, Mitglied des Stadtrats von Tschornomorsk, hat den Transport mit organisiert und selbst begleitet. Auch unsere Fahrer Martin Wilck und Gerhard Bley sind wieder wohlbehalten nach Wismar zurückgekehrt.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich an der Aktion beteiligt haben. Unsere Hilfe kommt an. Das zeigen auch Facebook-Reaktionen aus der Ukraine, zum Beispiel: „Danke für das, was ihr tut in so einer schwierigen Zeit für alle. Gut gemacht!“

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