Shkodra
Die fünfgrößte Stadt Albaniens (143.000 Einwohner) ist das kulturelle Zentrum Nordalbaniens. Der Shkodra- oder Skutarisee ist der größte See auf dem Balkan und ein wichtiges Vogelschutzgebiet.
Koman-Stausee
Der Koman-Stausee liegt am Drin in Nordalbanien. Der 1980 bis 1988 in der Schlucht von Malgun erbaute Damm ist 115 Meter hoch, besteht aus 600.000 qm Material und staut einen See von zwölf Quadratkilometern Fläche. Das angeschlossene (einst nach Diktator Hoxha benannte) Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 600 Megawatt. Gespeist wird der Stausee neben dem Drin von der Valbona und der Shala. Auf dem Stausee verkehren Fähren von Koman nach Fierza. Die Fahrt ist wegen der Passagen zwischen hohen Felswänden durch enge Schluchten, die an norwegische Fjorde erinnern, auch bei Touristen sehr beliebt.
Theth
Das abgelegene Dorf liegt in den Albanischen Alpen, umgeben von mehreren Zweitausendern. Lebten Ende der 1980er Jahre noch 7.000 Menschen in Theth, so haben wegen der schlechten Infrastruktur und fehlender wirtschaftlicher Perspektiven die meisten Bewohner den Ort verlassen. Heute sind nur noch wenige Häuser dauerhaft bewohnt; geschätzt rund 80 Menschen leben ganzjährig im Ort.
Mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) wurden in diversen Privathäusern Touristenunterkünfte errichtet, Wanderwege ausgebaut und markiert sowie Wegweiser und Orientierungskarten aufgestellt, so z. B. für den Fernwanderweg Peaks of the Balkans. Heute gibt es Privatunterkünfte, ein Hotel und immer mehr Cafés. Die Anreise ist allerdings immer noch teils schwierig. Die meisten Besucher von Theth kommen aus dem Ausland.
Durrës
Die Hafenstadt Durrës (115.000 Einwohner) ist nach Tirana die wirtschaftlich wichtigste Stadt Albaniens, besitzt aber auch touristische Bedeutung: Viele Urlauber kommen für Badeferien an die Stadtstrände. Durrës gehört zu den ersten Städten in Europa mit einer christlichen Gemeinde; so sollen bereits 58 n. Chr. in der Hafenstadt einige christliche Familien gelebt haben. Das Amphitheater gilt als das einzige in Albanien und bot in der Antike bis zu 20.000 Menschen Platz.
Tirana
Die albanische Hauptstadt ist Sitz von Parlament und Regierung und mit mehr als einer halben Million Einwohnern auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Tirana ist Standort der größten Museen, Kunstgalerien und anderer kultureller Einrichtungen. Rund um den zentralen, neu gestalteten Skanderbeg-Platz gruppieren sich u.a. die Et’hem-Bey-Moschee sowie gleich daneben der 35 m hohe Uhrturm von 1830, das Nationalmuseum und die Oper sowie verschiede Neubauten, darunter eine große Orthodoxe Kathedrale und die fast fertig gestellte Hauptmoschee.
Kruja
Kein „klassischer“ Tourist, der nicht die Hauptsehenswürdigkeit Albaniens besucht: Die Festung von Kruja mit dem Skanderbeg-Museum ist ein albanisches Heiligtum, das an den Kampf der Albaner unter Skanderbeg und seiner Liga von Lezha gegen die vorrückenden Osmanen erinnert. Innerhalb der Festungsmauern befinden sich die kleine Dollmatekke der Bektaschi, ein Ethnographisches Museum und ein Türkisches Bad. Am Fuße des Burghügels liegt eine restaurierte Basarstraße, deren Gebäude aus dem 19. Jahrhundert die typische Architektur der Berggegend widerspiegeln.
Berat
Berat (65.000 Einwohner), die „Stadt der tausend Fenster“, wurde 1961 offiziell zur Museumsstadt ernannt und 2008 UNESCO-Welterbe. Das Stadtbild wird von der osmanischen Architektur mit den typischen historischen weißen Häusern geprägt, wie man sie vergleichbar auch in Gjirokastra und Ohrid antrifft. Durch seine drei kompakten Altstadt-Quartiere Mangalem, Gorica und Kalaja (deutsch: Burg) und den vielen Moscheen und Kirchen gilt Berat als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Viele Kulturgüter, wie die Bleimoschee oder die Hysen-Pascha-Moschee, wurden in den letzten Jahren renoviert.
Butrint
Die antiken Stätten von Butrint im Süden Albaniens, kurz vor der griechischen Grenze, zählen zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Landes und wurden 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. In Butrint hinterließen zahlreiche Kulturen ihre Spuren, umgekehrt wurden sie aber auch von der Stadt geprägt; so kommt Butrint in den Werken berühmter antiker Autoren vor, wie zum Beispiel bei Hekataios von Milet oder in der Aeneis von Vergil. Als städtisches Zentrum einer weiten Region kam die Stadt zu Reichtum und Macht, wovon die zahlreichen Profan- und Prachtbauten, Straßen und Festungsanlagen zeugen.
Saranda
Das südalbanische Saranda (18.000 Einwohner) ist ein immer beliebter werdender Badeort am Ionischen Meer unweit der griechischen Insel Korfu. Saranda liegt an einer kleinen, nach Süden offenen Bucht, die von Hügeln umgeben ist. Auf dem Mali i Lëkurësit, südöstlich des Stadtzentrums, wurde im Mittelalter eine Burg errichtet. Auf einem Hügel weiter nördlich stehen über der Stadt die Ruinen des Klosters der vierzig Märtyrer. Die vielen Hotelanlagen sind dem Stadtbild nicht unbedingt zuträglich; in und um Saranda finden sich jedoch auch viele ruhige Ferienwohnungen.
Gjirokastra
Gjirokastra (20.000 Einwohner) ist eine der ältesten Städte des Landes und zählt seit 2005 ebenfalls zum UNESCO-Welterbe. Den Beinamen „Stadt der Steine“ verdankt Gjirokastra seinem einzigartigen Stadtbild: Markante, kleinen Trutzburgen ähnelnde Häuser mit Steinplatten-dächern, weißen Außenfassaden, hohen Holzfenstern sowie viele kleine Innenhöfe mit riesigen hölzernen Hoftoren charakterisieren das Bild der heutigen Altstadt. Gjirokastra ist ein bedeutendes kulturelles Zentrum Albaniens; alle fünf Jahre findet in der Burgfestung das Nationale Folklorefestival statt, bei dem Musikgruppen aus allen von Albanern bewohnten Gebieten auftreten.
Ohrid-See
Der Ohrid-See ist mit rund 360 km² zweitgrößter See der Balkanhalbinsel – und einer der ältesten der Erde. Der kleinere, südwestliche Teil gehört zu Albanien (hier liegt Pogradec, 21.000 Einwohner), der größere mit den Städten Ohrid und Struga gehört zu Nordmazedonien. Insgesamt leben mehr als 200.000 Menschen rund um den See, den die UNESCO als „Museum der lebenden Fossilien“ zum Welt-Kulturerbe zählt. Eine der nur in diesem See vorkommenden Tierarten ist die Ohrid-Forelle (albanisch „Koran“). Sie ist als Delikatesse sehr begehrt und gilt mittlerweile als bedrohte Tierart.
Korça
Korça (52.000 Einwohner) gilt als Geburtsort der albanischen Literatur und wird sogar als „Wiege der albanischen Kultur“ bezeichnet. Die Stadtarchitektur mit ihren osmanischen und französischen Einflüssen, Boulevards sowie den Märkten, Monumenten, Moscheen und Kirchen (byzantinische bis osmanische Zeit) macht Korça zu einer Besonderheit in Albanien. Während die ländliche Umgebung mehrheitlich von sunnitischen Muslimen und Bektaschis bewohnt wird, sind in der Stadt orthodoxe Christen stark vertreten.
Fotos: Andreas Kühn, Matthias Pommranz, Pixabay, Wikimedia
Allgemeine Reiseinfos
Mit 28.748 Quadratkilometern ist Albanien etwas kleiner als Belgien und hat mit 2,8 Millionen etwas mehr Einwohner als Schleswig-Holstein. Albaniens Adria-Küste ist 362 Kilometer lang. Etwa die Hälfte des albanischen Staatsgebiets wird von Bergland mit Höhen von über 600 m eingenommen.
Mit seiner vielfältigen Kultur sowie dem mediterranen Klima besitzt Albanien Voraussetzungen für die Entwicklung verschiedener Arten von Tourismus. Mit Stränden am Mittelmeer, Berglandschaften, Seen, noch unberührten Gegenden und historischen Städten bietet das Land Touristen ein breites Spektrum. Die Zahl der Touristen steigt von Jahr zu Jahr. Im Jahre 2017 besuchten bereits 5,1 Mio. Touristen das Land. Der Großteil der Touristen kommt noch immer aus den Nachbarländern.
Die Anreise nach Albanien gestaltet sich von Deutschland aus mit dem Flugzeug am einfachsten. Gut zwei Stunden etwa dauert der Flug von Deutschland aus in die Hauptstadt Tirana. Mit dem Personalausweis kann man bis zu 90 Tagen Urlaub in ganz Albanien machen. Die albanische Währung ist der Lek, aber auch der Euro wird gerne genommen. Zahlt ihr in der einheimischen Währung, könnt ihr euch sicher sein, den niedrigeren Preis zu erhalten. Ein Euro entspricht derzeit etwa 124 Lek. Viele Albaner sprechen gut Englisch, einige sogar die deutsche Sprache.