Soziale Dienste
Pflege und Sozialarbeit in der Mokra
Kaum eines unserer Projekte läuft so konstant: Seit über 15 Jahren kümmert sich Krankenpfleger Bashkim Lilo von Bishnica aus um kranke und pflegebedürftige Menschen; dazu kommt psycho-soziale Hilfe durch unsere Sozialarbeiterin. Damit bieten wir eine Unterstützung, die das staatliche Gesundheitssystem nicht leisten kann.
Die Situation
Das Gesundheitssystem in der Mokraregion ist kaum entwickelt. Es gibt einen Arzt, der an bestimmten Tagen in der Region erreichbar ist. In der Regel müssen Patienten aber ins Krankenhaus nach Pogradec – der Weg ist sehr weit, die Straßen sind schlecht und die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist teuer. Für Pflege ist traditionell die Familie zuständig. Da viele junge Leute jedoch in die Stadt oder ins Ausland gezogen sind, bleiben in den Bergdörfern immer mehr alte Menschen alleine zurück.
So hilft unser Dienst
Im Rahmen des Projekts „Soziale Dienste“ bieten wir gesundheitliche und psycho-soziale Betreuung an, vor allem in der Verwaltungseinheit Velçan mit den Dörfern Buzahishtë, Senishtë, Laktesh, Bishnica, Spellë, Losnik und Jollë. Unser Projekt bietet kostenlose medizinische Dienstleistungen und Betreuung für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten sowie für arme Familien aus den Minderheiten der Roma und Ägypter an – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Nationalität, Kultur und Religion.
Krankenpfleger Bashkim Lilo und Sozialarbeiterin Valbona Balla kümmern sich um etwa 50 Patienten. Die meisten werden zuhause bei ihrer Familie betreut, teilweise kommen sie aber auch in unser Zentrum nach Bishnica. Schwerpunkte sind die Pflege von Diabetikern, Betreuung von Menschen mit Behinderungen, Betreuung und soziale Unterstützung von Familien, vor allem durch soziale Beratung und Erziehung sowie die Betreuung älterer, alleinstehender Menschen.
In einzelnen Fällen bringen wir Patienten auch nach Pogradec ins Krankenhaus, wenn ihre Gesundheit eine intensivere Behandlung erfordert.
Ein Fallbeispiel
Was der Pflegedienst für die Einzelnen bedeutet, hat Dipl.-Med. Dieter Schwanbeck aus Grevesmühlen selbst gesehen: „Bei meiner Visite traf ich auf einen Bauern, der bei Feldarbeiten vom Traktor rutschte und sich einen Halswirbel brach. In mehreren Etappen transportierte man ihn über 40 km holperige Bergpfade und schlechte Straßen in die Kreisstadt Pogradec, wo er eine Woche im Koma lag. Als seine Familie die erforderlichen 2.500 Euro zusammen hatte, wurde er nach Tirana gebracht und dort erfolgreich operiert. Als Chirurg weiß ich, dass die beste OP nur mit einer guten Rehabilitation vollendet werden kann. Das ist für diesen Bauern in seinem abgelegenen Bergdorf illusorisch, logistisch wie finanziell. Doch durch die Hilfe des CHW-Pflegedienstes bekommt der Patient nun 3 bis 4 Mal pro Woche kostenlose physiotherapeutische Übungen in seinem Haus. Dadurch ist er inzwischen wieder in der Lage, die rechte Hand zu benutzen; die linke Hand ist auf dem besten Weg dazu. Wenn man weiß, dass er bei seiner Entlassung aus der Klinik beide Hände nicht bewegen konnte, ist das ein toller Erfolg – dank der Hilfe des CHW.“ (August 2014)
2024: Die Arbeit läuft weiter
Auch nach 15 Jahren ist Bashkim Lilo Tag für Tag in verschiedenen Dörfern unterwegs
2020/21: Corona-Nothilfe
Die Covid19-Pandemie und der Lockdown verschärfen die ohnehin schon schwierigen Lebensumstände in den Bergdörfern. Ein befristetes Förderprogramm des UNPD ermöglicht den Ausbau der materiellen und psycho-sozialen Hilfe in der Mokra. Davon profitieren viele Menschen, die sich in der Krise alleine gelassen werden.
2007-09: Krankenpflegehelferkurs
Am 01.05.2009 erhalten fünf junge Albaner*innen ihre Abschlusszeugnisse. Der Kurs, durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Nothilfe Albanien (MNA), ist bis heute außergewöhnlich für die Mokraregion. Drei Pfleger werden für das Pflegeprojekt eingestellt: Bashkim Lilo, Erjola Rapçe und Fieda Abeshi.
2008: Pflegeprojekt
Pflegerin Gentiana Rapçe kümmert sich um behinderte junge Menschen in Bishnica
2004: Start des Pflegeprojekts
Betreuung von Alten und Kranken in der Mokraregion
Infomaterial
Projekt bewerben
Helfen Sie mit, dieses Projekt bekannt zu machen:
- Teilen Sie diese Seite auf Facebook etc.
- Geben Sie den Link weiter: www.chwev.de/soziale-dienste
Infomaterial
- Informationsheft 2023 (Seite 4)
- Albanienheft 2022 (Seite 30)
- Flyer Projektpatenschaften
- PowerPoint-Präsentation Sozialprojekte | PDF-Version (Stand: Januar 2016)
Blogbeiträge
-
Informationsheft 2023
-
Meine Geschichte: Familie Lushka
-
Wie geht’s weiter nach dem Corona-Projekt?
-
Meine Geschichte: Familie Demollari
-
Corona-Projekt: Praktische Hilfe und Dankbarkeit
-
Wie läuft’s im Corona-Projekt?
-
Corona-Hilfsprojekt jetzt mit Unterstützung des UNDP
-
Entwicklung der Diakonia Albania
-
Mutter Teresa: Vom albanischen Mädchen zum „Engel von Kalkutta“
-
Keine Träumerei, sondern gute Taten
Jetzt spenden
Beispiele: Wöchentliche Besuche bei einer Einzelperson oder Familie: 50 € / Monat; Medizin, Hygieneartikel: 20 – 30 € / Monat
Sie benötigen ein PayPal-Konto oder eine Kreditkarte. 1,5 % der Spende + 0,35 € werden als Transaktionsgebühren abgezogen.
Regelmäßig spenden
Mit einer Projektpatenschaft unterstützen Sie speziell unsere Sozialprojekte. Durch Ihre Dauerspende tragen Sie dazu bei, die laufenden Kosten verlässlich abzudecken – das ist wichtig und effektiv. 10, 25 oder 50 Euro pro Monat können auf Dauer viel bewirken!
Spendenkanäle
Bitte Verwendungszweck „Soziale Dienste“ angeben
Empfänger: Christlicher Hilfsverein Wismar e.V.
Sparkasse Mecklenburg-Nordwest
IBAN: DE51140510001200014100
BIC: NOLADE21WIS
Spendenbescheinigung: Schicken Sie uns eine Nachricht mit Name / Anschrift, Spendendatum und Betrag, damit wir Ihre Spende zuordnen können (nicht notwendig, wenn Sie und Ihr Konto bei uns bekannt sind). Falls Sie Gebühren für Überweisungen zahlen, können Sie die kostenlose Alternative SEPA-Lastschrift nutzen.
Sie benötigen ein PayPal-Konto oder eine Kreditkarte. 1,5 % der Spende + 0,35 € werden als Transaktionsgebühren abgezogen. Spendenbescheinigung: Geben Sie beim Bezahlvorgang Namen und Anschrift an, damit wir Ihre Spende zuordnen können.
Zum Thema
Meine Geschichte: Familie Lushka
Wie sieht das aus, wenn Menschen unter extremer Armut leben und aufwachsen? Aurora Zeqos kurzes Porträt einer Familie aus Velçan gibt Einblicke und zeigt, wie notwendig unsere Hilfe ist.
Wie geht’s weiter nach dem Corona-Projekt?
Eineinhalb Jahre lang konnte unsere Schwesterorganisation Diakonia Albania, dank einer Förderung durch das UNDP, ihre Hilfsprojekte in der albanischen Mokra-Region deutlich intensivieren. Diese Finanzierung ist ausgelaufen, doch wir versuchen weiter zu helfen.
So laufen die Projekte in Albanien
Die Hilfsprojekte in Albanien laufen unter dem Dach unserer Tochterorganisation Diakonia Albania. Exekutivdirektorin Aurora Zeqo gibt Ihnen einen aktuellen Überblick und zeigt auch die Highlights der letzten Monate auf.
Hilfe für Explosionsopfer in Dardhas abgeschlossen
Bei der Explosion einer Glasflasche wurden viele Menschen schwer verwundet. Die Mitarbeiter der Diakonia Albania haben die Verletzten medizinisch versorgt und ihre Familien mit Hilfspaketen unterstützt.